
Vorsicht Falle - Sekten
Was bedeutet das Wort "Sekte"?
Das Wort "Sekte" kommt wohl von dem lateinischen Wort "sequi" =
jemandem folgen (wie z.B. in "konsequent") und hat ursprünglich
die Bedeutung von Gefolgschaft, Partei, Schulrichtung. Sekte hat nichts
mit secare = schneiden wie z.B. "Sektor" zu tun. Mit dem Wort "Sekte" können
wir ohne abwertenden Beigeschmack ein zu einer bestimmten Religion gehörenden
Nebengruppe bezeichnen. So gibt es auch buddhistische und islamische Sekten.
Wenn wir eine religiöse Gruppe als christliche Sekte bezeichnen, so
drücken wir damit vor allem Nähe und so etwas wie "Verwandtschaft"
aus; sie gehört damit für uns im weiteren Sinne zur christlichen
Religion.
Was sind Kirchen bzw. Freikirchen?
Im weiteren Sinne zur christlichen Religion können die unterschiedlichsten
Gruppen, Gemeinschaften, Wohltätigkeitsorganisationen usw. gerechnet
werden. "Eine heilige christliche Kirche ... ist die Versammlung aller
Gläubigen, bei welchen das Evangelium rein gepredigt und die heiligen
Sakrament lauts des Evangelium gereicht werden", besagt die "Augsburgische
Konfession". Zu den christlichen Kirchen können solche Gemeinschaften
gezählt werden, "die den Herrn Jesus Christus gemäß der
Heiligen Schrift als Gott und Heiland bekennen und darum gemeinsam zu erfüllen
trachten, wozu sie berufen sind, zur Ehre Gottes, des Vaters, des Sohnes
und des Heiligen Geistes", formuliert die "Basis" des "Ökumenischen
Rates der Kirchen". "Freikirchen" sind, im Gegensatz zu den alten Staats-
und Landeskirchen, Kirchen mit (staats-) unabhängiger Verwaltung.
Zum Beispiel sind, auf Grund der staatlichen Ordnung, in den USA alle christlichen
Kirchen Freikirchen. "Kirche" von griechisch "kyriakon" = dem Herren gehöriges
(Haus) sind demnach diejenigen Gemeinschaften, die
Und die Sekten?
Demgegenüber bezeichnen wir als christliche Sekten solche religiösen
christlichen Gemeinschaften, die gegen die anderen, insbesondere gegen
die Kirchen, Mission betreiben auf Grund von für sie maßgeblichen,
außerbiblischen Wahrheits- und Offenbarungsquellen. Zumeist haben
sie auch den Anspruch, ein besseres oder vollständiges Wissen über
die Person, die Botschaft oder die Taten Jesu Christi zu besitzen, als
wir es im Neuen Testament finden können. Nicht selten ergibt sich
aus diesem Anspruch dann auch eine Veränderung und Verminderung der
Rolle Jesu Christi.
Der Begriff "Sekte" wird von vielen recht wahllos gebraucht, da sie
sich der eigentlichen Wortbedeutung nicht bewußt sind. Gemäß
der Brockhaus Enzyklopädie ist das Wort "Sekte" die "urspr[ünglich]
neutrale Bezeichnung einer (philosoph[ischen], religiösen oder polit[ischen])
Richtung oder ,Gefolgschaft' ". Entsprechend diesem Kriterium könnten
alle religiösen Organisationen als Sekten bezeichnet werden. Doch
das Wort "Sekte" wird heute allgemein in einem anderen Sinn gebraucht.
Wie eine katholische Publikation schreibt, bezeichnet es unter anderem
"eine Anzahl Menschen, die einem bestimmten Führer Gefolgschaft leisten
und so eine geistige Gemeinschaft bilden". Und wie Meyers Enzyklopädisches
Lexikon sagt, "ist heute mit dem Wort ,Sekte' noch immer weitgehend die
Vorstellung von etwas Abartigem, Gefährlichem, Widersetzlichem signalisiert".
Unter Sekten versteht man also im allgemeinen religiöse Gruppen
mit radikalen Ansichten und Praktiken, die im Widerspruch zu dem stehen,
was heute als normales Sozialverhalten akzeptiert wird. Sie üben ihre
religiösen Aktivitäten zumeist heimlich aus. Viele dieser sektiererischen
Gruppen leben tatsächlich isoliert in Kommunen. Zumeist müssen
die Mitglieder einem selbstproklamierten menschlichen Führer bedingungslos
und ausschließlich ergeben sein. Oft rühmen sich diese Führer,
ein Erwählter Gottes oder sogar göttlicher Natur zu sein.
Meine Definition - religiöse Vereinigung, bzw. Glaubensgemeinschaft,
deren Glaubensinhalte sich von denen der biblische Wahrheit unterscheidet.
Für mich gilt die Bibel als Gottes Maßstab und Richtschnur
-
Mormonen
Gründer
Joseph Smith, geb. 1805 im US-Staat Vermont. In seiner Familie waren
Aberglaube und religiöse Unruhe bestimmend. Als Jugendlicher hatte
er versucht, mit Hilfe von Kristallkugeln in der Erde verborgene Schätze
aufzuspüren und war deshalb von einem Gericht wegen Betruges verurteilt
worden. Später berichtete er davon, daß ihm Gott und Jesus erschienen
seien und den Auftrag erteilt hätten, das "ursprüngliche Evangelium
wiederherzustellen". Der Grund: Alle Kirchen seien vom wahren Glauben abgefallen
und ihre Bekenntnisse wären in den Augen Gottes "ein Greuel". - Ein
"Engel" namens Moroni habe Smith dann 1827 auf einem Hügel vergrabene,
geheime Schriften (Goldene Platten) zugänglich gemacht, die er "übersetzte"
und 1830 als "Das Buch Mormon" veröffentlichte. - Aufgrund verschiedener
Umstände brachten ihn seine Kritiker im Juni 1844 in das Gefängnis
von Carthage/Ill., wo er am 27. Juni von einer aufgebrachten Menge erschossen
wurde.
Entstehung & Geschichte
Am 6. April 1830 gründete J. Smith mit einigen Freunden im Bundesstaat
New York die "Kirche Jesu Christi", die 1838 noch den Zusatz "der Heiligen
der Letzten Tage" erhielt. Die Gemeinschaft gewann bald zahlreiche Anhänger
und breitete sich weiter nach Westen aus: Ohio, Missouri und Illinois waren
die wichtigsten Etappen. Aufgrund der vielen "neuen Offenbarungen" ihres
"Propheten" bildeten sich im Laufe der Zeit unter den "Heiligen" immer
fremdartigere Lehren und Praktiken heraus, so daß diese Gemeinschaft
von der kirchlich geprägten Umwelt bald nicht mehr akzeptiert werden
konnte. So kam es zu ständigen Auseinandersetzungen mit Nicht-Mormonen,
aber auch mit staatlichen Behörden. - Nach dem gewaltsamen Tod des
Religionsgründers zogen die "Heiligen" 1845/46 unter Führung
Brigham Youngs in einem großen Zug nach Westen und erreichten im
Sommer 1847 das Große Salzseetal in den Rocky Mountains. Hier entstand
ihr Zentrum Salt Lake City, später Hauptstadt des US-Staates Utah.
Aus einer Salzwüste war eine blühende Kulturlandschaft geworden.
- Durch eine rührige Mission breitete sich der Mormonismus über
die ganze Erde aus (seit 1952 auch in Deutschland). Heute bekennen sich
über 8 Millionen Menschen zu dieser neuen Religion. Die größten
Zuwachsraten gibt es in Lateinamerika und Ostasien.
Lehre & Praktiken
Die Mormonen verstehen sich als die "einzig wahre christliche Kirche
auf Erden". Sie
behaupten, daß Gott einst Mensch war und auch die Menschen (unter
bestimmten Voraussetzungen) einst Gott werden könnten. Sie betonen
die Notwendigkeit "neuer Offenbarungen". Das "Buch Mormon" gilt neben der
Bibel als "heilige Schrift". Kernstück mormonische. Praktiken bilden
die geheimen Tempelrituale:
-
stellvertretende "Taufe für Tote";
-
das "Endowment" (= `Ausstattung`). Die Teilnehmer bekommen geheime Belehrungen,
Handgriffe und Zeichen, um in das Reich Gottes zu gelangen;
-
Eheschließung (Siegelung) "für Zeit und Ewigkeit"; man bleibt
als Ehepaar auch im Jenseits zusammen.
Beurteilung
Der Mormonismus gehört aufgrund seiner auf "neuen Offenbarungen"
beruhenden unbiblischen Lehren und der geheimen Tempelrituale als Sekte.
Fast alle aus dem biblisch-christlichen Kontext übernommenen Begriffe
(z.B. Sünde, Gott, Christus, Schöpfung, Apostel, Auferstehung,
Taufe, Heil usw.) sind in ihren Inhalten völlig verändert
und `mormonisiert` worden. Daneben propagiert der Mormonismus Amerika als
"Kontinent des Heils", als Mittelpunkt der göttlichen Heilsgeschichte:
Das Paradies Adam und Evas liegt im Bundesstaat Missouri; Christus
erschien nach seiner Auferstehung auf dem amerikanischen Kontinent
und wird dort auch nach seiner Wiederkunft im Endzeit-Tempel von
Independence/Mo. residieren, usw. Der Mormonismus repräsentiert eine
ganz andere, fremdartige Welt, die Folge ist eine starke Belastung der
bisherigen gesellschaftlichen Bezüge.
Scientology Kirche
Gegründet von Lafayette Ronald Hubbard, ehemaliger Sciencefictionautor.
Er entwickelt die Dianetik als Methode, das Unterbewußtsein von schmerzvollen
Erlebnissen zu befreien. Durch viele Tarnorganisationen ist die Struktur
unübersichtlich. Da wir alle aus dem Medien wissen, daß Scientology
eine gefährliche Sekte ist, gehe ich nicht weiter darauf ein.
Zeugen Jehovas
Charles T. Russel geb. 1852 gründete die Wachturmsgesellschaft.
Die Zeugen Jehovas begründen ihren Glauben in der Bibel und verbreiten
Endzeitstimmung. Sie behaupten von sich, allen Regierungen in der Welt
gegenüber neutral zu sein, nehmen an keinen politischen Wahlen teil
und verweigern den Wehrdienst. Auch kirchliche Feste und staatl. Feiern
werden strikt abgelehnt. Hintergrund ist der Glaube, daß Jehova sein
Reich auf Erden errichten wird, in dem nur die Zeugen Jehovas leben dürfen.
GRÜNDER:
Charles Taze Russell, geb. 1852 in Pennsylvania. Seine Eltern gehörten
der Presbyterianischen Kirche an. Als 15jähriger beschäftigte
er sich intensiv mit religiösen Fragen und schloß sich 1870
einer adventistischen Splittersekte an (Second Adventists). Von deren Vorstellungen
z.B. der Berechenbarkeit der Wiederkunft Christi und des Endes der Welt,
wurde er stark beeinflußt. Die Zusammenarbeit mit der Splittergruppe
dauerte einige Jahre. Nachdem er sich im Streit von ihr getrennt hatte,
brachte Russell 1879 eine eigene Zeitschrift mit dem Titel "Zions Wachtturm"
heraus, um seine inzwischen gewonnenen Erkenntnisse und Lehren besser verbreiten
zu können. 1881 gründete er die "Wachtturm Traktat-Gesellschaft".
In den folgenden Jahren entstand sein Hauptwerk, die "Schriftstudien".
Gleichzeitig unternahm er zahlreiche Reisen, 1903 auch nach Deutschland,
um seine Anhänger zu besuchen. Am 31. Okt. 1916 starb er während
einer Vortragsreise in Texas.
ENTSTEHUNG & GESCHICHTE:
Mit der Gründung der "Wachturmsgesellschaft" im Jahre 1881 beginnt
die Geschichte der "Ernsten Bibelforscher", die im Sommer 1931 den Namen
"Zeugen Jehovas" bekamen. Russels Nachfolger im Präsidentenamt, Joseph
F. Rutherford (1869 - 1942), der Verwaltung und alle Entscheidungen hinsichtlich
der Lehre der mit Hilfe von Intrigen und brutaler Macht an die Spitze gekommen
war, führte zahlreiche Neuerungen ein, die schließlich in der
Errichtung einer geistig-geistlichen Diktatur mündeten. Auf
Rutherford geht auch das System der statistischen Berichte und das der
"Königreichssäle" (Versammlungshäuser) zurück.
LEHRE & PRAKTIKEN:
Wichtigster Begriff der Lehre ist "Harmagedon", die bald stattfindende,
apokalyptische Endschlacht, bei der nur Zeugen Jehovas überleben werden.
- Die Lehre von der Trinität wird scharf abgelehnt. Die Bibel wird
streng wörtlich als "Gesetzbuch Jehovas" verstanden (vgl. die Blutfrage).
Gott gilt als gnadenloser Richter im Endgericht. Typisch für die Zeugen
Jehovas ist ihr Auftreten in der Öffentlichkeit, der sog. "Felddienst".
Dazu gehören unter anderem das 'Wachtturm-Stehen' auf belebten Straßen
und Plätzen und die 'Mission von Tür zu Tür'. Ein dunkler
Punkt im Zeugen Jehovas-System ist der unmenschliche Umgang mit Kritikern:
Diese werden ohne Rücksicht aus der Gemeinschaft entfernt ("Gemeinschaftsentzug").
BEURTEILUNG:
Die Zeugen Jehovas werden in der Meinung einer breiteren Öffentlichkeit
als `die Sekte` schlechthin betrachtet. Konfessions kundlich gesehen stellen
sie den Typ einer gesetzlichen, endzeitlich ausgerichteten, religiösen
Gemeinschaft dar. Ihr Selbstverständnis ist exklusiv. Ihre Struktur
ist streng hierarchisch von oben nach unten geordnet, bei der es für
die einzelnen "Verkünder", man spricht nicht von `Mitgliedern`, keine
demokratische Mitsprache oder eigene Entscheidungsmöglichkeiten gibt.
Widerspruch wird nicht geduldet und auch nicht geübt.
Die Sektenführung arbeitet gegenüber den "Verkündigern"
im wesentlichen mit den Instrumenten "Angst" (vor dem Ausschluß und
damit vor der ewigen Verdammnis) und "Verheißung" (Leben auf einer
paradiesischen Erde). Von diesen selbst wird die totale "Hingabe an Jehova"
gefordert, d.h. die nach Punkten meßbare Leistung für die Wachtturm-Gesellschaft.
Mit der Zugehörigkeit zur Sekte verändert sich das Wesen und
Denken eines Menschen derart radikal, daß das soziale Umfeld es nur
mit Erschrecken zur Kenntnis nehmen kann. - Die von der Sektenführung
fest gelegte Abgrenzung gegenüber Staat und Gesellschaft wird von
den einzelnen Zeugen Jehovas strikt beachtet und macht sie in jedem Land
der Welt zu völligen Aussenseitern (keine Geburtstagsfeiern, keine
christlichen Feste, keine Wahlbeteiligung, Probleme im schulischen Bereich,
usw.).
Warum sind Sekten gefährlich?
1. Nicht die biblische Wahrheit!!!
Verführung in der Verdämnis
2. Druck, Zwang und Angst
Gepredigt am 14. September 1997 während einem Gottesdienst-Spezial
in der CG Itzehoe
Mehr Informationen bei Pastor Jason Stover
jason@evangelium.de
oder Tel. 04821 / 947262