Jesus sagt in Lukas 11, 13, daß wenn schon Menschen, die böse sind, ihren Kindern gute Gaben geben können, wieviel mehr wird der Vater, der vom Himmel gibt, den Heiligen Geist geben denen, die ihn bitten! Wir müssen den Vater einfach um den Heiligen Geist bitten. Das ist die unkomplizierte Grundlage zum Erleben der Taufe im Heiligen Geist: den Vater im Glauben darum bitten!
Ich hatte einleitend ausgeführt, daß es wichtig ist, den
Heiligen Geist zu kennen. Wenn wir den Heiligen Geist als dritte Person
der Dreieinigkeit akzeptieren und ihn bitten, unser Leben zu erfüllen,
wird Gott uns diese Bitte nicht ausschlagen.
Das Pfingsterlebnis ist die persönliche Erfahrung mit dem Heiligen
Geist, die die Jünger zu Pfingsten machten. Wie wir oben gesehen haben,
setzte sich diese Erfahrung, nicht aber das geschichtliche Pfingstereignis,
jedoch auch an anderen Stellen in der Geschichte des Neuen Testamentes
wieder fort. Nicht nur die ersten Jünger zu Pfingsten machten die
Pfingsterfahrung. Ebenso ist das Pfingstereignis für uns heute nicht
wieder zu erleben, wohl aber das Pfingsterlebnis.
a.) Eine klare Erfahrung der Wiedergeburt ist Voraussetzung. Es muß eine klare Heilsgewißheit vorliegen. Außerdem ist es gut, ein klares Sündenbekenntnis inklusiv einer Loslösung und Lossprache von okkulten und dämonischen Einflüssen vorgenommen zu haben. Der Heilige Geist kann nicht in ein ungereinigtes Gefäß Einzug halten.
b.) Die Verheißung muß ich für mich persönlich in Anspruch nehmen. Bei vielen Gläubigen, die die Erfüllung im Heiligen Geist nicht empfangen, scheitert die Erfahrung an diesem Punkt. Entweder glauben sie gar nicht, daß diese Verheißung für sie persönlich da ist, sondern meinen, sie wäre nur für andere da, oder es besteht die Möglichkeit, zwar theoretisch an diese Verheißung zu glauben, sie jedoch nicht von ganzem Herzen für sich persönlich in Anspruch zu nehmen. Hindernisse in diesem Bereich sollten vor der Erfüllung im Heiligen Geist auf jeden Fall ausgeräumt werden.
c.) Sprich ein persönliches Gebet verbunden mit der Bitte um den Heiligen Geist !
d.) Gemeinsames Gebet um den Heiligen Geist in einer Gruppe kann helfen.
e.) Gebet mit Handauflegung ist vom N.T. her eine Möglichkeit der Hilfe.
f.) Rechne mit der spontanen Antwort Gottes! Die Erfüllung im Heiligen Geist sollte nicht als Ergebnis unseres akrobatischen Gebetes angesehen werden, sondern als ganz natürliche Erfahrung in unseren Alltag einfließen. Sollte jemand die Erfüllung im Heiligen Geist nicht sofort erleben, kann es sein, daß er diese im Laufe der nächsten Zeit erhält. Es kann aber auch sein, daß konkrete Hindernisse zum Empfang des Heiligen Geistes vorliegen:
- Unglaube
- Stolz (Es kann sein, daß jemand innerlich gehindert ist, die Zungenrede anzuwenden, weil er sich dabei als kindisch empfindet.)
- Blockade durch das eigene Denken (Das Sprachenreden wird nicht in erster Linie mit dem Verstand formuliert, sondern geschieht durch den Geist. Wir sind es gewohnt, unsere Rede durch den Verstand zu formulieren. Deswegen kann das eigene Denken ein Hinderungsgrund beim Empfang des Gebetes in neuen Sprachen sein.)
- unbereinigte Sünden
- falsche Motivation (Siehe unter anderem Simon, den Zauberer -Apg.
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b.) Gemeinsamer Lobpreis, Proklamation der Macht Jesu.
c.) Sorge für ein gereinigtes Herz.
d.) Gemeinsames Singen in neuen Sprachen.
e.) Für eine entspannte Atmosphäre sorgen. Derjenige, der die Erfüllung im Heiligen Geist empfangen will, sollte nicht unter einen inneren Druck gebracht werden. Oft ist es auch gut, nach einer gewissen Zeit des Gebetes abzubrechen, damit jemand nicht unter Leistungsdruck gerät. Das Gebet kann in einem anderen Rahmen ungezwungen fortgesetzt werden.
f.) Gemeinsames lautes Gebet. Das gemeinsame Gebet, insbesondere in neuen Sprachen, fördert die Bereitschaft, auch selbst damit zu beginnen, in neuen Sprachen zu sprechen. Derjenige, der die Erfüllung im Heiligen Geist empfangen möchte, sollte nicht der einzige sein, der laut betet.
Tausende, Millionen von Leute haben auf diesem Wege schon die Erfüllung
mit dem Heiligen Geist erlebt. Wieso sollte es bei dir anders sein? Öffne
dich für das souveräne Handeln des Heiligen Geistes! Laß
dich nicht von Hindernissen entmutigen! Du wirst erleben, wie Gott dir
antwortet und dein Gebet erhört wird. Warte nicht Jahre und bitte
dann um die Erfüllung im Heiligen Geist, sondern fange heute an, dafür
zu beten, wenn du sie noch nicht erhalten hast.
Gott gibt uns durch seinen Heiligen Geist Zugang zu Dimensionen seiner göttlichen Kraft, die uns ohne ihn verschlossen sind. Es sind "Zuteilungen der Siegesbeute", die Jesus am Kreuz errungen hat und dem Satan entrissen hat. Jesus hat am Kreuz über den Satan, über Tod und über Krankheit, triumphiert. An diesen Dingen gibt er uns durch den Heiligen Geist Anteil. So können durch unseren Dienst übernatürliche Dinge gewirkt werden, die wir selbst sonst nicht tun könnten.
Alle Gaben, Dienste und Wirkungen sind nicht auf menschlichem Wege zu erreichen, sondern sind die übernatürlichen Wirkungen des Heiligen Geistes, die Menschen dazu in die Lage versetzen, anderen in übernatürlicher Weise zu dienen. Natürliche Neigungen und Begabungen (was kann ich gut, was tue ich gern ?) können wir durchaus als göttliche Begabung für unser Leben annehmen, können aber nicht deswegen im gleichen Atemzug als Geistesgaben bezeichnet werden. Hier müssen wir differenzieren und uns an das Wort, nicht an die Erfahrung halten. Geistesgaben sind nicht zum Selbstzweck oder für den privaten Gebrauch bestimmt, sondern zum Dienst, zum Trost, Ermahnung und Erbauung in der Gemeinde (auch Hauskreis, u.ä.) gedacht.
Auf der einen Seite gibt es die klassische Liste der neun Geistesgaben nach 1. Korinther 12. Ich bin aber davon überzeugt, daß, wie es im ersten Petrusbrief steht, Gott eine bunte Palette von Gaben für uns vorbereitet hat. Neben diesen neun Gaben des Heiligen Geistes, die 1. Korinther 12 beschreibt, gibt es noch eine weitere Menge von Wirkungen, die der Heilige Geist in unserem Leben hervorrufen möchte.
Gepredigt am 28. April, 1996 in der CG Itzehoe