Christliche Gemeinschaft

Gottes Sicht für unsere Gemeinde - Teil 1

Wie Gott Gemeinde versteht

Wichtig ist es, sich darüber Gedanken zu machen, wie Gott Gemeinde versteht.

Er ist der große Baumeister, er ist der Architekt, er ist der, von dem alles kommt und fließt.

Je mehr wir in der Lage sind, Gott und seine Gedanken für uns und seine Gemeinde zu verstehen, desto besser werden wir in der Lage sein, Gemeinde so zu bauen, wie Gott sie will: eine bessere Gemeinde, ausgerichtet nach SEINEN Maßstäben !

Wir können ruhig Fehler machen, wir brauchen keinen Perfektionismus an den Tag zu legen, wir sollen aber ein Brennen für das Reich Gottes und seine Anliegen in unseren Herzen haben.

Die Grundlage muß klar sein

Über allem steht aber die Frage der Grundlage. Paulus sagt, daß einen anderen Grund niemand legen kann, außer dem, welcher gelegt ist, das ist Jesus Christus (1. Kor. 3,12). Er selbst ist das Fundament und der Eckstein des Baus ! An ihm müssen sich alle anderen Dinge orientieren.

Die Bilder der Gemeinde

Gemeinde Gottes ist ein Geheimnis.

Den Propheten im Alten Testament war die Gemeinde verborgen und nicht sichtbar.

Durch die Entfaltung der Herrschaft Jesu und dem klaren Auftrag an seine Jünger, durch sie Gemeinde bauen zu wollen, entwickelte sich dieses Geheimnis, was Gott von Anfang an vorbereitet hatte.

In seinen Briefen beleuchtet Paulus verschiedene Aspekte der Gemeinde.

Dabei ist herauszustreichen, daß Paulus, wenn er (vor allen Dingen in den Korintherbriefen) über die Gemeinde spricht, immer wieder verschiedene Bilder, benutzt.

 

I. Die Gemeinde als Bau - Eine Gesinnung des Dienens

1. Korinther 3,9: "Denn Gottes Mitarbeiter sind wir, Gottes Ackerfeld, Gottes Bau seid ihr" !

Gemeinde ist Bau! Die Gemeinde ist mit einem ständigen Prozeß des Wachstums, des Ausbesserns und Aufbauens verbunden.

Schon in Psalm 118,22 wird der Stein, den die Bauleute verworfen haben, als Eckstein bezeichnet. Dieser Baustein ist nichts anderes als Jesus Christus.

In Apostelgeschichte 4, 11 und 1. Petrus 2,7 wird dieser Gedanke wieder aufgegriffen. Jesus ist der Eckstein des neutestamentlichen Baus der Gemeinde.

Ein Eckstein ist im Baugewerbe immer der Stein, nach dem sich alles ausrichtet. Wenn er schief sitzt, sitzt alles andere schief.

Epheser 2,20 vertieft diesen Gedanken. "Ihr seid aufgebaut auf der Grundlage der Apostel und Propheten, wobei Jesus Christus selbst Eckstein ist. In ihm zusammengefügt wächst der ganze Bau zu einem heiligen Tempel im Herrn und in ihm werdet auch ihr mit auferbaut zu einer Behausung Gottes im Geist."

Jesus ist die unterste Grundlage, das "Tieffundament". Dann kommt, quasi als zweite Fundament- oder Steinschicht die Grundlage der Apostel und Propheten. Auf sie wird weiter die ganze Gemeinde aufgebaut. Und dann wieder ist Jesus Eckstein, erster Stein sozusagen. Er ist Fundament und Eckstein.

Die Gemeinde als Baustelle
 

1. Bereitschaft zum "Abstieg" ist gefragt !

Leiterschaft bedeutet in der Gemeinde Jesus nicht ein nach oben Aufsteigen, sondern ein Absteigen nach unten!

Es hat also nichts mit dem Karrieredenken, das wir aus der säkularen Welt kennen, zu tun.

Wir müssen uns das Bild vom "Bau", der die Gemeinde Jesu ist, deutlich vor Augen halten !

Es klingt wie ein Paradoxon: Auf der einen Seite sind wir Bau, auf der anderen Seite auch Mitarbeiter.

Wenn wir Verantwortung im Reiche Gottes tragen wollen, so bedeutet es wirklich "tragen" !

Wir müssen bereit sein, eine Stufe nach unten zu rutschen.

Baustelle hat immer etwas von einem provisorischen Charakter. Auch das kommt in der Gemeinde Jesu stark zum Ausdruck.

An einer Baustelle braucht es Leute, die bereit sind, Leitungsaufgaben zu übernehmen, um die Arbeit und den Bau zu koordinieren. Diese Leute müssen Pläne lesen können ! Sie müssen die richtigen Leute zum richten Zeitpunkt an den richtigen Ort einordnen können.

Nur so wächst der Bau vernünftig. Außerdem müssen sie in der Lage sein, daß Material zur rechten Zeit heranzuschaffen. Wenn alle diese Faktoren stimmen, wächst der Bau zu einem gesunden Bau !

2. Bereitschaft zum Dienen

Jesus selbst kam, um zu dienen (Mat. 20,28). Er wollte nicht bedient werden, sondern sein Wunsch über seinem Leben bestand darin, dienen zu wollen.

Deswegen war er auch absolut bereit, den Willen seines Vaters auszuführen. Gleichzeitig fordert er uns zu einer Haltung des Dienstes in der Nachfolge auf (Joh. 12,26).

Sind wir bereit, Jesu Beispiel zu folgen ? Wollen wir eine Erfolgsleiter hochsteigen, wichtige Positionen besetzen oder wollen wir dienen. Wir können nur dann "erfolgreich" Gemeinde bauen, wenn in uns eine klare Gesinnung des Dienstes, der Hingabe an Gott da ist.

3. Die Herausforderung zur Veränderung und Erneuerung

In Römer 12 ab Vers 1 weist Paulus uns darauf hin, unsere Leiber als lebendiges, heiliges und Gott wohlgefälliges Opfer Gott darzustellen. Das ist vernünftiger Gottesdienst. Gleich im nächsten Vers spricht er von der Verwandlung unseres Sinnes. Ein vernünftiger Gottesdienst ist nicht möglich ohne diese beständige Erneuerung, Verwandlung unseres Sinnes.

Unsere menschlichen Veranlagungen gehen voll in eine andere Richtung. Wir würden uns eher bedienen lassen, aber Gott stellt den Dienst in den Vordergrund. Mit dieser Herausforderung gibt er uns den Weg: Erneuerung unseres Sinnes. Sonst wächst der Bau nicht. Er bleibt in seinem Zustand stehen !
 
 

II. Die Gemeinde als Familie - Verbindliches Leben in einer neutestamentlichen Gemeinde

Zentrale Bibelstelle:

2. Korinther 6,18 - "... und ihr sollt meine Söhne und Töchter sein", spricht der allmächtige Herr.

Dieses Zitat aus dem Alten Testament (Jesaja 52,11 ; Hesekiel 20,41 ; 2. Samuel 7,14) wird von Paulus wieder aufgegriffen.

Gemeinde ist Familie. Familie Gottes !

Im ersten Johannesbrief, Kapitel 2 werden die verschiedenen Entwicklungsstufen innerhalb der Familie aufgezeigt. Es gibt unterschiedliche Reife und auch Verantwortungsgrade.

Jeder hat in der Familie Gottes einen Platz und auch eine Aufgabe.

Die Familie sollte bereit sein, auf alle wirklichen Mitglieder der Familie Rücksicht zu nehmen und auf sie einzugehen. Ich betone den Begriff "wirkliches Mitglied".

Zugehörigkeit zur Gemeinde muß ganz klar definiert sein.

In dieser Familie hat jeder einzelne seine Aufgabe. Schon die Kleinsten können einfache Aufgaben wahrnehmen und mithelfen. Gemeinde muß eine Gemeinschaft von Menschen sein, die bereit sind, Verantwortung zu tragen und zwar jeder nach seiner Kraft, ohne daß er überfordert wird.

Es gilt, Gottes Zielsetzung wahrzunehmen und umzusetzen.

A. Familie kennt Verbindlichkeit

In unserer Gesellschaft ist ein starker Individualismus ausgeprägt. Das Schlagwort unserer Zeit ist Selbstverwirklichung. Hier sind besonders esoterische Gedankengänge zu nennen, die sich immer mehr in das Denken unserer Zeit einschleichen.

Daraus hat sich ein starkes Leben nach dem Lustprinzip entwickelt.

Da ist aber auch die Gemeinde Jesu in der Gemeinde zu spüren, an der dieser Individualismus nicht vorbeigegangen ist. Auf diese veränderte Situation müssen wir uns heute einstellen, wenn wir über die Gemeinde Jesu nachdenken.

Gemeinde muß sich auf die Kultur, die sie umgibt einstellen.

Sie ist in der Welt, aber nicht von der Welt, wie Jesus sagt !

Deswegen ist es wichtig, daß wir uns zwar auf die äußeren Veränderungen einstellen und unser Angebot und unsere Tätigkeit als Gemeinde entsprechend ausrichten, nicht aber unsere inhaltlichen Werte an einem äußeren Rückschritt degenerieren lassen.

Es ist wichtig, sich im Klaren darüber zu sein, was Zugehörigkeit zur neutestamentlichen Gemeinde bedeutet. Es ist eine Freude, neue "Mitglieder" in die Gemeinde aufzunehmen, bedeutet auf der anderen Seite aber auch eine große Verantwortung für die Einzelnen.

B. Kennzeichen des Lebens der ersten "Familie"

Unsere Schlüssel für das Leben in der lebendigen Realität der neutestamentlichen Gemeinde:  

III. Die Gemeinde als Leib Der Leib braucht Reinheit:

vorlesen - 1. Korinther 12,12-30

Wohl keines der im Neuen Testament gebrauchten Bilder/Wirklichkeiten der Gemeinde ist so bekannt, wie das des Leibes. Schon die Zugehörigkeit zum Leib wird eindeutig definiert.

1. Kor. 12,13 Wir sind alle durch einen Geist zu einem Leib getauft.

In den weitergehenden Versen spricht er von den verschiedenen Aspekten des Leibes. Hier werden einige Aspekte stichpunkthaft herausgestrichen:

Die Gemeinde ist so wichtig!!! Sie ist Gottes Plan für uns.

Wir sind teil der Gemeinde Jesus.

Gottes Weisheit ist so groß. Laßt uns ihn danken für dieser Gemeinde und bitte daß er weitere unsere Gemeinde baut und zusammenfügt. Amen
 
 

Gepredigt am 18. August, 1996 in der CG Itzehoe
 

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Mehr Informationen bei Pastor Jason Stover

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