Christliche Gemeinschaft

Wege im Wirrwarr - Ist der Ehrliche der Dumme?
(Auszüge aus der Predigt von Dienstag, 11.11. von Ulrich Parzany in der Frankenhalle in Nürnberg während ProChrist ´97)
 

Der Tagesthemen-Mann Ulrich Wickert hat vor einiger Zeit ein Buch geschrieben mit dem Titel Der Ehrliche ist der Dumme". Das bringt die Sache in unserer Gesellschaft auf den Punkt.

Nicht alle sind so brutal offen wie die Prinzen": Du mußt ein Schwein sein in dieser Welt, du mußt gemein sein in dieser Welt. Und willst du ehrlich durchs Leben gehn, kriegst nen Arschtritt als Dankeschön."

1. Gibt es eigentlich so etwas wie ein Gewissen?

Gibt es eine innere Stimme, die einem sagt, was gut und böse ist? Was wir als Kinder gelernt haben, was wir in unserer Umwelt erleben, das prägt unser Bewußtsein von gut und böse.

Was dabei stirbt, ist die Liebe und das Leben, nicht nur unser Gewissen. Jesus hat vorausgesagt, daß in unserer Zeit die Gesetzlosigkeit, das Sich-abfinden mit dem Unrecht sehr zunehmen und dadurch die Liebe eiskalt wird (Matth. 24,12). Das ist es, was wir heute erleben: Eine Eiszeit der Herzen.

Hat Gott uns aufgegeben? Schweigt er? Wie kann er unser Gewissen noch erreichen?

2. Das Beispiel Zachäus

Die Bibel erzählt uns von einem Mafiaboss namens Zachäus. Er lebte in der Stadt Jericho zur Zeit von Jesus. Er hatte mit der römischen Besatzungsmacht kollaboriert, um sich auf Kosten seiner Mitbürger zu bereichern. Er hatte alle legalen und auch illegalen Möglichkeiten genutzt. Er hatte mit Tricks das Recht gebeugt, um an das Vermögen anderer Leute zu kommen. Durch ihn waren Familien in bittere Armut gestürzt worden. Er lebte im Luxus. Ein richtiges Schwein.

Die Sehnsucht hinter dem Herzenspanzer dieses Mafioso war so stark, daß er sich an die Straße stellt, um Jesus zu sehen. Nun war der Typ etwas klein geraten und die Bürgersteigkanten waren schon von anderen besetzt. Die wollten sich wenigsten einmal an ihm rächen und ließen ihn nicht vor. Er konnte also nichts sehen. Der Mann gibt nicht auf.

Er macht sich sogar lächerlich und klettert auf einen Baum. Von da hat er gute Aussicht und kann selber nicht direkt gesehen werden.

Was keine Moralpredigt bewirken konnte, das schafft die Liebe Gottes. Jesus ist Gottes Liebe in Person. Er gibt sich in sehr mißverständliche Sympathiegemeinschaft. Er setzt sich mit Zachäus an einen Tisch, um ihm zu beweisen: So sehr habe ich dich geliebt. Nicht deinen Betrug und deine Habgier. Gott haßt das Unrecht. Aber Jesus sagt: Ich bin gekommen, um die Verlorenen zu suchen und zu retten. Und dieser Mann ist in seiner Lüge und Habgier total verloren.

So erreicht Jesus vereiste und verhärtete Herzen. Und darum lade ich Sie an diesem Abend im Namen von Jesus ein. Er steht vor Ihnen wie damals vor dem Baum, auf dem Zachäus saß. Er möchte heute in Ihr Leben einkehren. Er will mit der ganzen Liebe Gottes, die Sie sich wahrscheinlich noch gar nicht vorstellen könne, in Ihrer Nähe sein. Er hat diese Liebe bewiesen. Er ist sogar am Kreuz für Sie gestorben. An dem Kreuz trägt er das Gericht Gottes, das eigentlich mir und Ihnen gilt. So tief geht er in unser Leben. Er hätte allen Grund Abstand zu halten. Er ist heilig und gerecht. Wir sind alles andere. Aber Jesus kommt uns ganz nah, damit wir endlich in die Nähe Gottes zurückkommen. Jetzt wartet er auf unsere Antwort auf seine Selbsteinladung. Kommen Sie schnell von Ihrem distanzierten Aussichtsplatz. Öffnen Sie Ihr Leben.

Dann werden Sie erleben, was Jesus über den Zachäus gesagt hat: Heute ist diesem Haus Rettung, Heil widerfahren. Klar, die Rettung hat nicht nur das Leben des Zachäus geheilt und zurechtgebracht. Sie hat sich auf alle Menschen ausgewirkt, mit denen er es zu tun hatte. Vor allem auf die, die unter seiner Habgier gelitten hatten.

3. Vertrauen in die Fürsorge Gottes

Sie haben doch sicher auch schon mal irgendein neues Gerät gekauft. Vielleicht sogar ein neues Auto. Wer Spaß an seinem Gerät haben will, studiert sorgfältig die Bedienungsanleitung. Die Konstrukteure wissen, wie das Ding richtig läuft. Also richten wir uns danach.

Die Bibel ist Gottes Gebrauchsanweisung für unser Leben. Von den Menschen, die die Wegweisungen Gottes lesen und anwenden, heißt es in der Bibel. Sie haben durch steten (regelmäßigen) Gebrauch geübte Sinne und können Gutes und Böses unterscheiden." (Hebr. 5,14)

Studieren Sie also die Bibel allein und zusammen mit anderen.

Aber beachten Sie eins: Erst wenn wir das Gelesene auch im Alltag anwenden, wird unser Leben dadurch gestaltet. Nur lesen der Gebrauchsanweisung bringt nichts. Da liegt bei vielen das Problem. Auch bei vielen Christen. Sie tun nicht, was sie wissen.

Aber unser Leben kann nur gelingen, wenn es in Übereinstimmung mit dem Willen des Schöpfers gelebt wird. Und weil wir alle nicht am Punkte Null stehen, heißt die Frage erstmal: Wer hilft uns, mit dem Alten fertig zu werden und neu anzufangen?

Da sind wir wieder bei Herrn Zachäus. Heute ist für Sie der Wendepunkt. Sie kennen die Mischung aus Sehnsucht nach Jesus und Zuschauerdistanz? Ich lade Sie im Auftrag von Jesus heute ein: Komm schnell runter von deinem Zuschauerplatz. Heute will Jesus in ihr Lebenshaus einkehren.

 
 

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